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„Swissinfo“ zu Kinderarbeit in Lieferketten

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„Swissinfo“ berichtet zu Kinderarbeit in Lieferketten, mit einem Schwerpunkt auf dem Anbau von Kakao und Kaffee. „Swissinfo“ ist ein Online-Dienst der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft).

Einige Punkte:

2001 berichteten amerikanische Medien, dass Jungen im Alter von neun Jahren aus Mali verkauft wurden, um auf Kakaoplantagen in Elfenbeinküste zu arbeiten. Die Resonanz auf diese Berichte führte in den USA zu einer Gesetzesinitiative, die ein „No child slavery“-Label finanzieren sollte.

Lobbygruppen der Industrie wollten das verhindern. Sie setzten durch, dass stattdessen eine freiwillige Vereinbarung zwischen großen Schokoladenherstellern sicherstellen sollten, dass Kakao aus Westafrika ohne Verwendung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit hergestellt werden sollte. Diese Vereinbarung war das „Harkin-Engel-Protokoll“.

Das Harkin-Engel-Protokoll hatte ursprünglich den Anspruch, die Lieferkette bis 2005 frei von Kinderarbeit zu machen. Diese Frist wurde verlängert und der Anspruch gesenkt, bis2010 schließlich vorgesehen wurde, die Kinderarbeit im westafrikanischen Teil der Lieferkette um 70% zu reduzieren.

Der Fokus auf Kakao ist einseitig, auch bei anderen Rohstoffen ist Kinderarbeit weit verbreitet – beispielsweise im Kaffeesektor. Es gibt hierüber allerdings nicht viele Zahlen. Das U.S.-amerikanische Arbeitsministerium listet 17 Kaffeeanbauländer, in denen Kinderarbeit verbreitet ist.

Private Zertifizierungsprogramme wie die Rainforest Alliance oder Fairtrade International versuchen sicherzustellen, dass Kinderarbeit verhindert wird. Sie versuchen Mechanismen zu implementieren, die Kinderarbeit identifizieren und bekämpfen sollen. Allerdings versuchen sie dabei, von einem binären Ansatz (bestanden/durchgefallen) wegzukommen: „Unsere Erfahrungen vor Ort zeigen, dass ein strikter Null-Toleranz-Ansatz nicht funktioniert und dazu führen kann, dass Fälle unter den Tisch fallen“.

Unternehmen, die Kinderarbeit bekämpfen wollen, sollten mit den entsprechenden nationalen Behörden zusammenarbeiten und die nationalen Mechanismen unterstützen, anstatt eigene Mechanismen zu entwickeln.


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