Investoren können wichtige Impulse setzen, damit Unternehmen ihrer Verantwortung für Recht und Umwelt gerecht werden. Über 5.000 Unternehmen haben die Principles for Responsible Investment unterschrieben, eine Initiative mit Unterstützung der UN, die sich für die Berücksichtigung von ESG-Kriterien bei Investitionsentscheidungen einsetzt.
Allerdings verfolgen viele Unternehmen dabei einen isolierten Ansatz und sehen Fragen des Klimaschutzes und des Schutzes der Menschenrechte als getrennte Probleme an. Die Walk Free Foundation and die Alliance Bernstein (eine Vermögensverwaltungs- und Beratungsgesellschaft) weisen jetzt in einem Bericht auf die Verflechtungen zwischen Klimawandel und Verletzungen von Menschenrechten, insbesondere moderner Sklaverei hin.
Der Bericht enthält Fallstudien mit Beispielen für die Verflechtung und gibt Investoren Hinweise für den Umgang damit.
Einige Punkte:
Der Klimawandel führt zum vermehrten Auftreten von Überflutungen, Dürreperioden, Stürmen u.ä. Das hat Wanderbewegungen zur Folge, die modern Sklaverei begünstigen. Migranten, die ihren Lebensraum kurzfristig und ohne finanzielle Rücklagen verlassen müssen, sind besonderen Risiken moderner Sklaverei ausgesetzt.
Darüber hinaus kann auch der Umbau der Energieversorgung zu moderner Sklaverei beitragen. In Bereichen der traditionellen Energiegewinnung wie etwa dem Kohleabbau verlieren Menschen Arbeitsplätze; in anderem Bereichen wie dem Lithiumabbau werden Arbeitskräfte in großer Zahl nachgefragt. Beides kann moderne Sklaverei befördern.
Für Unternehme und Investoren sind damit ebenfalls Risiken verbunden. Dazu gehören rechtliche Risiken, finanzielle Risiken und operative Risiken.
Investoren sollten sich bemühen, die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und menschenrechtlichen Risiken zu verstehen. Darauf aufbauend sollten sie Strategien entwickeln, um diese Risiken abzumildern. Dazu benötigen sie interne Richtlinien für den Umgang mit diesen Risiken, deren Einhaltung von der Unternehmensführung geprüft werden sollte.
Sie benötigen Messgrößen, an denen sie den Erfolg oder Misserfolg ihrer Maßnahmen festmachen können.