Investoren üben zunehmen Druck auf Unternehmen aus, Menschenrechte und grundlegende Arbeitsstandards zu achten. Das bekommt in den letzten Wochen auch Nike zu spüren. Vor der Hauptversammlung am 11. September sah sich das Unternehme mit mehreren Forderungen größerer und kleinerer Anteilseigner in diesem Bereich konfrontiert.
Am 7. September sandte eine Gruppe von über einem Dutzend Investoren einen Brief an den Vorstandsvorsitzenden von Nike, John Donahoe. In diesem Brief forderten sie das Unternehmen auf, (angeblich) ausstehende Löhne an rund 4.000 Arbeiter in Kambodscha und Thailand zu zahlen, die infolge der Corona-Beschränkungen nicht bezahlt worden seien. Nike bestreitet das. Zu den Unterzeichnern des Briefs gehörte ABN Amro, eine der größten Banken der Niederlande.
Das Unternehmen Tulipshare Ltd. sandte bereits im März einen Brief an Nike, in dem es forderte, dass Nike anhand nachvollziehbarer Parameter Zwangsarbeit und Lohndiebstahl in seiner Lieferkette prüft und einen Bericht darüber veröffentlicht.
Tulipshare Ltd. ist, eine britische Gesellschaft die die Ausübung der Rechte von Anteilseignern nutzen möchte, um Ziele im Bereich der Umwelt und der Menschenrechte zu fördern. Das Unternehmen hält 276 Anteile von Nike.
Der Vorschlag wurde auf der Hauptversammlung von Nike abgelehnt.
Darüber hinaus hatte Arjuna Capital, ein Investor mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit, gefordert, dass Nike einen detaillierten Bericht über Unterschiede in der Bezahlung von Männern und Frauen („gender pay gap“) und aufgrund der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen zu erstellen. Der Vorschlag wurde ebenfalls abgelehnt.
Auch wenn die Vorschläge sich letztlich nicht durchsetzten, zeigen sie doch, dass Unternehmen sich zunehmen Fragen sowohl von aktivistischen Investoren als auch von großen institutionellen Anlegern gefallen lassen müssen.
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